Literatur, Aktkurs, Diskurs
Katharina J. Ferner behauptet sich mit ihrem Event „Das nackte Wort“ als starke Frau in der Literaturszene. WIEN/ALSERGRUND. „Wie Anatolij Pe- trowitsch Moskau den Rücken kehrte und beinahe eine Revolution auslöste“, so heißt Katharina J. Ferners erstes Buch, das 2015 veröffentlicht wurde. Damit nahm die Karriere der vielseitig talentierten Salzburgerin ihren Lauf. „Eigentlich wollte ich zum Zirkus“, erzählt Ferner, die am Alsergrund lebt, lachend und ergänzt: „Manchmal dauert es ein bisschen, bis man den Weg findet, den man gehen möchte.“ Neben den Büchern und Gedichtbänden, die Ferner schreibt, organisiert sie auch einen Literaturzirkel.
Texte im Dialekt
Dabei geht es um selbst geschriebene und fremde Texte, die in Dialekt über- setzt und vorgetragen werden. Sie selbst liest ihre eigenen Texte auf Salz- burgerisch. Ein weiteres Projekt, das Ferner gemeinsam mit der bekannten Burlesque-Tänzerin Kalinka Kalaschnikow gestartet hat, nennt sich „Das nackte Wort“. Dabei sind die Vorlesenden auf der Bühne komplett nackt. Dadurch ist die Aufmerksamkeit des Publikums voll da und es herrscht eine extrem lauschige Atmosphäre“, erklärt sie. Jeder kann daran teilnehmen. Bislang sind vor allem Autoren und Performer aufgetreten.
Nackt und einfach „pur“
Das Spannende daran: „Für die Autoren ist die Nacktheit die Herausforde- rung, für die Tänzer ist es das Vorlesen“, erklärt die 31-Jährige. „Außerdem ist die Wirkung eine ganz andere, wenn man nackt liest. Das ist einfach pur und es geht nur um die Person auf der Bühne“, so Ferner. In ihrem Alltag seien Frauen oft Sexismus ausgesetzt.
Katharina J. Ferner liest nackt in der Tauernache. Literatur trifft auf bilden- de Kunst. Während der Lesung wird die Schriftstellerin von den bildenden Künstlern des Kunstvereins „Roter Keil“ und der Tauernache studiert und gezeichnet. Eine Performance, die für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Man ist eingeladen zuzusehe, zuzuhören oder teilzunehmen.
Künstlerische Leitung des Aktkurses hatte die bildende Künstlerin Eva Prechtl.